WAS TUN MIT SICH SELBER |
Wie Sie Ihren Körper zum Botschafter Ihrer Vitalität machen können |
1. Vorbereitung ist alles!
- Bereiten Sie sich vor auf die Fragen, die kommen wie das Amen in der Kirche. Überlegen Sie sich vorher, was Sie auf welche Fragen sagen wollen. Studieren Sie das ein, wenn's sein muss, und Sie sind gewappnet.
- Bereiten Sie sich vor auf die Firma, zu der Sie gehen. Immerhin sind Sie dort zu Gast und sollten schon aus reinem Respekt etwas mehr wissen als den blossen Namen.
- Fahren Sie vielleicht einen Tag vorher schon mal hin, wenn sich das machen lässt. Holen Sie sich den Geschäftsbericht, Prospekte, Kataloge etc.
- Bereiten Sie sich vor auf die Stelle. Was soll die Funktion überhaupt? Was wollen die denn eigentlich? Worin läge wohl der grösste Nutzen für das Unternehmen, den ich bieten kann? Für Kader: Welches sind die kritischen Erfolgsfaktoren der Position und warum und wie kann ich diese erfüllen?
- Und dann arbeiten Sie all die vielen Tipps und Tricks dieses Kurses durch. Dann wissen Sie exakt, was auf Sie zukommt, und haben überhaupt keinen Grund mehr, Angst vor dem Unbekannten zu haben. Und Sie werden spüren:
Wissen macht sicher!
Sie spüren's schon bei der ersten Frage, die Sie früher verunsicherte, auf die Sie jetzt aber eine überzeugende Antwort parat haben und bei der Sie jetzt aus dem Vollen schöpfen können. Diese Sicherheit wird Ihnen eine bessere Haltung verpassen, einen leuchtenderen Blick, bewegtere Hände, einen unbeschwerteren Blickkontakt etc. So einfach ist das mit der Körpersprache.
2. Üben und trainieren Sie...
- Denken Sie an einen Schauspieler, der seinen Text nicht beherrscht. Er kann sich nicht mehr einfühlen in das, was er darstellt, und verliert die Spontaneität, die seine Körpersprache erst glaubwürdig macht. Er denkt immer an den doofen Text und wird schlecht. Also:
- Üben Sie Ihre Texte und beobachten Sie sich allenfalls sogar vor dem Spiegel. Das haben vor Ihnen schon ganz andere getan. Man meint dann immer, ein Demagoge würde so seine Körpersprache eintrainieren. Das ist streng genommen falsch. Er stärkt in erster Linie seine Sicherheit, sein Selbstvertrauen und wird dadurch stark genug für grosse Gesten.
- Beobachten Sie den körpersprachlichen Unterschied zwischen Ihrem ersten unsicheren Spiegel-Auftritt und dem fünften sicheren. Sie werden staunen, wie das Training Ihre Physiognomie und Haltung verändert und stärkt.
- Böser Tipp: Üben Sie ruhig auch 'mal life, indem Sie sich auf Stellen bewerben, die Sie null interessieren und für die Sie überqualifiziert sind. Oder indem Sie sich von PersonalberaterInnen interviewen lassen. Für diesen Tipp werden mich zwar meine Berufskollegen und Kunden killen, aber Sie brauchen's ja nicht weiterzusagen.
3. Machen Sie sich die Situation klar...
- Sie sind unter den ersten maximal fünf TopkandidatInnen, wenn Sie ins Vorstellungsgespräch gehen. Ihre Qualifikation ist bereits gegeben, sonst würden Sie nicht eingeladen. Also kein Grund zur Angst, sondern Grund für Stolz und Freude. Isn't it?
- Personal-Menschen sind in erste Linie Menschen und keine Ungeheuer. Es gibt auch Schreckliche, aber das ist in erster Linie deren Problem. Sie können jederzeit aufstehen und gehen, wenn Sie einem Ungeheuer begegnen. Für die Firma, die ein Monster an ihren Eingang stellt, würde ich ohnehin nie arbeiten gehen.
- Personal-Menschen haben keine bösen Absichten, sondern einen Job. Der heisst: Finde den richtigen Menschen für die Position! Personal-Menschen haben deshalb auch Angst: Engagiere ich die Richtigen? Wenn nicht, verliere ich früher oder später meinen Job!
- Seien Sie also nett mit den armen Personal-Menschen, auch wenn sie manchmal etwas sonderbare Fragen stellen. Die stehen auch unter Druck, und zum Teil unter Massivem.
- Der Personal-Mensch will Sie also in erster Linie persönlich, beruflich und überhaupt kennenlernen. Sagen Sie ihm möglichst alles. Dann kann er oder können Sie beide beurteilen, ob Sie ins Team, in die Firma und zum Job passen. Denn nur dann werden Sie alle glücklich.
4. Sie halten nix von sich...
Wenn Sie unter grosser Unsicherheit, unter panischem Lampenfieber oder unbezwingbarer Schüchternheit leiden, dann ist das natürlich eher schlecht. Aber auch da gibt's psychohygienische und selbsttherapeutische Möglichkeiten, sich mit der Zeit ganz OK und sogar verdammt gut zu finden. Lesen Sie ein bisschen im Kapitel Philosophie hier und investieren Sie viel Zeit ins Kapitel Coach yourself. Es wird Ihnen ein grelles Licht aufgehen!
Falls Sie sich in dieser Beziehung wirklich krank fühlen und alles Training und Sich-Zusammennehmen nichts helfen will, dann suchen Sie einen Therapeuten auf. Wenn Sie einen guten finden, kann er einen neuen Menschen aus Ihnen machen.
5. Und noch ein paar kleine Wichtigkeiten...
- Sorgen Sie für eine stressfreie Anreise, damit Sie nicht zerknittert, verschwitzt und zu spät ankommen.
- Sorgen Sie für gute Kleidung, für ein gepflegtes Äusseres, sonst sind Sie in Gedanken bei der krummen Bügelfalte und Ihrem Pickel im Gesicht.
- Trainieren Sie Ihre Stimmungen, indem Sie auch Ihre guten, optimistischen, selbstbewussten Haltungen, Gesten und Gesichtsausdrücke trainieren bzw. wiederentdecken, die Sie in Ihrem Repertoire haben. Wer sich öfters Mal in die richtige Haltung bringt, dessen Körper wird sich auch schneller wieder daran erinnern und diese Haltungen einnehmen können. Der Körper hat ein Erinnerungsvermögen. Vergessen Sie das nicht: Wer zehn Jahre lang nicht mehr gelacht hat, dem sitzt das Lachen schräg im Gesicht. Denn der Körper hat vergessen, wie's geht...
- Wenn Sie Zeit und die technischen Mittel haben: Machen Sie Video-Aufnahmen von sich selbst, wie Sie zur Türe hereinkommen, wie Sie sich hinsetzen, wie Sie sprechen, wie Sie sich verändern, wenn eine unangenehme Frage kommt etc. Wenn Sie in Sachen persönlicher Auftritt besser werden wollen, ich kann Ihnen garantieren: Es gibt nichts besseres als Videotrainings!!!
- Machen Sie sich klar, was für schlechte Haltungen oder Handbewegungen Sie so haben: Auf der Stuhlkante sitzen, die Finger im Gesicht herumkratzen lassen, Pickel ausdrücken, Kugelschreiber-Klicken, die Haare richten, obwohl Sie gerade vom Coiffeur / Frisör kommen etc. Fragen Sie allenfalls Ihnen nahestehende Personen. Und versuchen Sie, das einfach und ohne Zwang zu lassen.
Denn erst wenn Sie wissen, was Sie da alles für Firlefanz machen, können Sie etwas dagegen tun: Lassen Sie's ganz einfach bleiben! Und wenn Sie's einfach bleiben lassen, verschwinden oft sogar die dazugehörigen Gefühle. Denken Sie an die Spielchen von vorhin, der Geist wirkt auf den Körper und umgekehrt.
Was Sie sonst noch tun können gegen Nervosität und so, finden Sie auf den nächsten Seiten.
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