DOs & DON'Ts |
... für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch |
Sie gehören bereits zum engeren KandidatInnenkreis!
Sie sind kein/e BewerberIn unter vielen mehr!
Jetzt sind Sie ein/e KandidatIn!
Nachfolgend einige Tipps, die Ihnen helfen werden, das Richtige zu tun und die schlimmsten Patzer zu vermeiden.
DO's: DAS SOLLTEN SIE MACHEN
Grundeinstellung
Locker, kommunikativ, offen, ehrlich und gutgelaunt! Denken Sie immer daran: Das anstehende Gespräch ist eine Herausforderung für Sie und für Ihren Gesprächspartner. Menschen treffen sich. Sie haben beide die heikle Aufgabe, sich innert kürzester Zeit einzuschätzen und kennenzulernen.
Also ein gewisser Stress für beide Seiten. Ihr Vorteil: Sie wurden eingeladen und der Personal-Mensch freut sich auf Sie, vor allem, wenn Sie die Lösung seines Problems sind. Ihre Ausgangslage ist komfortabel. Seien Sie also unbekümmert, optimistisch, interessiert und humorvoll.
Bringen Sie sich in die richtige Stimmung! Sagen Sie sich wenn nötig 1000 Mal, dass Sie OK sind und es schon schaffen werden.
Merke: Es gibt auch ein Leben nach dem Vorstellungsgespräch!
Intensive Vorbereitung
Bereiten Sie Ihre Antworten vor: Was sage ich auf Frage 1,2,3!
Bereiten Sie Fragen vor! Zum Unternehmen: Produkte, Struktur, Zukunft, Kultur etc. Zur Position: Eingliederung, Chancen, daily business. Zu den KollegInnen: Mit wem arbeite ich, wie sind die denn, wie alt, jung, schön (nein, das natürlich nicht...)
Merke: Genie ist Fleiss!
Pünklichkeit
Seien Sie pünktlich! Nicht zu spät und höchstens fünf Minuten zu früh. Ihr Gesprächspartner hat seinen Tag geplant. Der Personal-Mensch hat Ihren Termin mit dem Linienverantwortlichen koordiniert. Eine kurzfristige Verschiebung heisst, ein 'Domino' in der Terminplanung aller Beteiligten auslösen und schon jetzt Minuspunkte sammeln.
Wichtig: Rechnen Sie bei einem langen Anreiseweg genug Zeit ein. Es gibt keine schlechtere Ausgangslage, als gehetzt und verschwitzt in ein Gespräch zu kommen, das Ihre Zukunft entscheiden soll.
Kleidung
Gepflegtes Auftreten ist ein Muss!
Ziehen Sie sich der Branche und Stelle entsprechend lieber "etwas" zu gut als "etwas" zu schlecht an. Sie bezeugen damit Respekt vor Ihren Gesprächpartnern und dem Anlass.
Heben Sie sich Extravaganzen für andere Anlässe auf. Lassen Sie die Krawatte mit der Micki-Maus zu Hause. So auch den Smoking, den Miniminirock, den Nerzmantel, die Latexkleidung und das Abendkleid.
Bleiben Sie hier einfach möglichst NORMAL! Damit riskieren Sie am wenigsten!
Merke: Lieber ein Geck als ein Clochard! Am besten beides nicht!
Haltung
Aufrecht - durch und durch! Schon bei der Begrüssung sagt Ihre Körperhaltung etwas über Ihre Persönlichkeit aus. Treten Sie nicht auf, als wollten Sie gleich die ganze Firma kaufen, aber kommen Sie auch nicht unter dem Teppich daher. Worauf es ankommt, wissen Sie spätestens seit dem Kaptiel Körpersprache.
Höflichkeit
Von Anfang an mit jedermann! Ich habe Fälle erlebt, da hat die Sekretärin ein NEIN durchgesetzt, nur weil sie sich von oben herab behandelt fühlte. Und... gute Personal-Menschen fragen immer auch MitarbeiterInnen um Ihre Meinung.
Händedruck
Ich liebe die eiskalten, schlappen, schweissnassen Leichenhändchen, die mir gefühl-, kraft- und leblos in meine zupackende Pranke gelegt werden. Brauchen Sie noch mehr?
Die ersten 180 Sekunden
Die ersten 180 Sekunden sind entscheidend! In den ersten paar Minuten wird das erste Verdikt gefällt. Alles weitere wird dann aus Sicht dieses Vorurteils gesehen und nur selten geht das Urteil in Revision.
Normales Eintreten, Blickkontakt, ein paar freundliche Worte, Smalltalk, Natürlichkeit, das kommt am besten an. Unter dem Teppich reinkriechen, schweissnass, Blick in den Boden gebohrt, Stolpern, neben den Stuhl sitzen etc. wirkt deutlich weniger gut. Oder der Auftritt als Poltergeist und Handabquetscher mit einem Übernahmeangebot, auch das ist nicht die beste Masche.
Also: Üben Sie bei Unsicherheit den "ersten Auftritt". Wenn der nämlich klappt (das spüren Sie), dann werden Sie so beflügelt, dass red bull sich was Neues einfallen lassen muss.
Zeigen Sie Engagement!
Ein bisschen nervös sein, zeigt, dass Sie dem Anlass genügend Bedeutung beimessen und dem Personal-Menschen genügend Respekt zollen.
Ein Block auf dem Tisch mit ein paar vorbereiteten Notizen wirkt sehr gut. Aber bleiben Sie damit locker. Stieren Sie nicht auf Ihren Block und spielen Sie nicht mit dem Schreibzeug clickclickclickclickclickclickclick wirkt sehr vertrauenserweckend und beruhigend...
Sie dürfen ruhig gegen Ende sagen: "Die meisten Fragen sind ja bestens und ausführlich geklärt, darf ich noch mal checken, ob mir noch etwas fehlt." Das zeigt Sorgfalt, Gründlichkeit und Konsequenz.
Und dann vielleicht auch noch, wenn's drinliegt: "Ich wäre neugierig auf den Arbeitsplatz und die Firma. Liegt noch ein kleiner Gang zum Arbeitsplatz drin..."
Smalltalk
Smalltalk - das Reden über Belanglosigkeiten - ist sehr wichtig. Es ist wie das Beschnuppern bei Hunden, nur diskreter (Sorry!): Wir tasten mal ab, wie jemand so ist, wie er redet, sich bewegt, wie er uns anschaut und ob er kommunizieren kann. Lassen Sie sich auf dieses Spielchen ein. Locker und freundlich. Wetter, Unfälle, Umgebung, Gebäude, Familie, Hobby etc. Themen gibt es mehr als genug.
Wichtig: Lassen Sie sich nicht zu zuviel verleiten - hören Sie irgendwann auch 'mal wieder auf. Machen Sie eine Pause, wenn Sie meinen, jetzt genügt es. Sie geben so Ihrem Gegenüber die Möglichkeit, aufs Kernthema zurückzukommen.
Das Gespräch
Auch wenn Sie gut sind, übernehmen Sie niemals die Gesprächsführung. Lassen Sie Ihre Gesprächspartner immer ausreden. Besserwissen schadet mehr als es nützt. Kurz und eindeutig Stellung nehmen. Reger Augenkontakt. Zuhören. Themen anschneiden, wenn Sie spruchreif sind. Niemals ins 'Reden' kommen. Starke KandidatInnen vertragen Pausen.
Ein gutes Gespräch dauert eine Stunde, max. anderthalb - that's it. Bleiben Sie nur länger, wenn noch nicht alle relevanten Fragen geklärt sind, oder wenn Sie darum gebeten werden. Lange Erstgespräche sind KEINE Garanten für Erfolg.
Läuft nicht Alles nach Ihrem Wunsch? Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Ansprechpartner, klären Sie Kleinigkeiten später ab, stochern Sie nicht nach Weak-Points, verlangen Sie nicht sofort 3-seitige Stellenbeschreibungen. Gute Kandidaten interessiert der Rahmen. Wer jetzt schon nach Lappalien-Regelungen fragt, gilt schnell als pingelig, unflexibel und unselbständig.
Sozialleistungen
Ist wichtig! Aber nicht so wichtig, dass sie den Fragen zum Stelleninhalt vorgezogen werden. In der Schweiz können Sie davon ausgehen, dass alle Unternehmen gut in das soziale Netz eingebettet sind. Fragen hierzu haben deutlich bis zum zweiten Gespräch Zeit.
Die Stelle gefällt Ihnen - Was nun?
Zeigen Sie, was Sie fühlen! Wenn Ihnen die Stelle gefällt, dann sagen Sie das. Sie sagen ja damit noch nicht, das Sie die Stelle auch wirklich nehmen. Sie demonstrieren aber Ihre Offenheit, Ehrlichkeit und Begeisterungsfähigkeit. Achten Sie genau auf die Formulierung der Frage und formulieren Sie Ihre Antwort entsprechend. 'Eine Nacht darüber schlafen' und 'mit der Familie besprechen' passt immer. Wichtig: Für Sie klare Entscheide innert max. 5 Tagen, ob Sie die Gespräche fortsetzen wollen. Agieren Sie zügig und zielorientiert. Langwierige, komplizierte, zähe Verhandlungen und womöglich noch Hinhaltemanöver zeugen von Zweifeln, Misstrauen, Abschlussunfähigkeit und führen kaum zum Erfolg. Denn Unsicherheit löst Unsicherheit aus.
Wie verbleiben Sie?
Klar und deutlich - Missverständnisse ausschliessen! Auch hier gilt es, absolut präzise zu sein. Wer sagt wem, wann und wie Bescheid. Behalten Sie das Zepter in der Hand. Das ist ein psychologisch sehr wichtiger Faktor. Sagen Sie, das Sie sich z.B. bis Montag die Sache überlegen und dass Sie um 15.00 Uhr anrufen und Ihren Entscheid mitteilen werden. Wichtig: Um 15.00 Uhr, nicht früher und nicht später, muss dann das Telefon beim Personal-Menschen klingeln.
DONT's: DAS SOLLTEN SIE LASSEN
Bluffen
Erzählen Sie keine Storys und übertreiben Sie nicht masslos. Das halten Sie einfach nicht lange durch. Jeder erfahrene Gesprächspartner merkt das. Und weh Ihnen, wenn er's merkt. Dann sind Sie aus dem Rennen.
Reden Sie Klartext, kein Intellektualisieren
Fangen Sie nicht an, auf konkrete Fragen irgendeine ausweichende Clever & Smart-Antwort zu geben so nach dem Motto: "Das ist eine sehr interessante Frage, die hat sich schon Sokrates gestellt und mit seinen Schülern schon vor 2000 Jahren folgendermassen beantwortet..."
Nicht ausweichen, nicht intellektualisieren!
Schimpfen und Fluchen
Fluchen auf Lehrer, Meister, ProfessorInnen, ChefInnen, die Firma - das ist ein genial effizienter Weg, sich aus dem Rennen zu kicken.
Wenn Sie wirklich Probleme hatten, dann lässt sich das sehr dezent kundtun: "Ich will darüber eigentlich nicht reden, wir hatten einfach das Heu nicht auf derselben Bühne..." Ende und Punkt. Je weniger Sie sagen, desto mehr fallen Sie positiv auf als stilvoll, nicht nachtragend und diskret.
Probleme wälzen
Ergehen Sie sich in langen Elegien auf die Unlösbarkeit aller Probleme in der letzten Stelle und der Welt an sich: "Wissen Sie, das konnten wir nicht weil,... und das ging auch nicht, denn..., und dann hatten wir noch soviele andere Probleme, wie z.B. A und B... und Z und dann das Ozonloch, ojemine." - Personal-Menschen wollen Problem-Beseitiger, keine Problem-Kultivierer!
Belanglosigkeiten breittreten
"Wissen Sie, meine Grossmutter hatte mal ein ähnliches Problem. Die war damals in Lützelflüh in einen Misthaufen gefallen und war dabei usw..." oder "Wie hoch ist die Krankentaggeldversicherung: 1.94 oder 1.93 Prozent. Das muss ich schon genau wissen..." Sie vielleicht schon, aber ich nicht. Bei einer Stellenbesetzung geht's in erster Linie um etwas ganz, ganz anderes. Aber das sollten Sie ja jetzt wissen.
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