Kleine Geschichte zum Hobby |
Wie ein liebenswürdiges Hobby Ihnen ein richtiges Ei legen kann |
Hobbies können Aufschluss geben über Sie als Person und sind deshalb für Personal-Menschen sehr interessant. Das sind Softfacts par excellence. Aber auch hier: Passen Sie auf, denn Sie könnten sich vielleicht schaden. Schauen Sie, dass die Hobbies zum Job passen und nicht allenfalls Erwartungen und etablierten Clichées diametral widersprechen. Passen Sie auch auf mit allzu exotischen Hobbies. Was halten Sie von einem Buchhalter, der leidenschaftlich Bungy jumping macht und extremes Free Style Snow Board fährt; oder von einem Front-Verkäufer, der Schiffsmodelle baut, Briefmarken- und Kaffeerahmdeckeli sammelt. Das passt doch irgendwie nicht? Eben!
Ein Bewerber schrieb als Hobby "Kasperli-Theater". Ein tolles Hobby, gell. Nein, wirklich! Ich geriet ins Tagträumen an meine Kindheit, dachte ans böse Krokodil und die Kasperlirätsche - päng. Und dann war's passiert. Statt über seine Eignung für die Stelle nachzudenken, dachte ich darüber nach, wie er Kasperlitheater spielt.
Und ich zeigte die Bewerbung meinen MitarbeiterInnen und allen ging's gleich: Zuletzt war der arme Mann für uns nur noch der Chasperli, wir gaben uns zwar alle Mühe, das zu vergessen, aber es ging nicht. Immer kam einer mit einem Kasperlispruch. Und das war nicht gut für seine Bewerbung. Und es war wohl auch nicht seine Absicht.
Ähnlich ging's Graf Tarantula:
Ein anderer Bewerber schrieb "Spinnenzucht". Auch ein tolles Hobby, gell. Assoziation: Haarige Vogelspinne, Tarantel, Spinnenbiss, autsch, grusel, ekel. Ich musste mir die Kravatte lösen...
Für unser Team war der Arme bald 'mal Graf Tarantula (wir sind manchmal eben ein bisschen gemein). Eine arachnophobe (*) Personalberaterin konnte nicht mal mehr das Dossier in die Hand nehmen. Und wir hatten Angst, ihn einzuladen, er könnte ja einen seiner Lieblinge in der Hosentasche haben...
(* arachnophob heisst: Eine 5 Gramm schwere Spinne kann einen 70 Kilo schweren Menschen (Faktor 14'000) in besinnungslose Panik versetzen...)
Und die Moral:
- Denken Sie immer an die Wirkung bei allem, was Sie sagen und tun.
- Verzichten Sie vielleicht lieber 'mal auf den Verweis auf Ihr allzu exotisches Hobby, denn...
- ... der Personal-Mensch beschäftigt sich eine beschränkte Zeit mit Ihrem Dossier. Er soll sich doch nicht mit Spinnen und Kaspern, sondern mit Ihrer beruflichen Qualifikation beschäftigen.
- Auffallen ist super, aber mit dem Wesentlichen!
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