MENTAL-TRAININGS ALS VALIUM
Selbsttherapie statt Roche, Novartis, Hoechst & Co.


Sie sind sicherlich auch schon mal in der Nacht aufgewacht und haben angefangen, sich Sorgen zu machen. Und je mehr Sie sich Sorgen gemacht haben, umso monströser sind sie geworden. Bis sogar das Frühstück machen zur schier unüberwindbaren Katastrophe wurde. Und das Herz klopfte laut in die finstere Nacht hinaus, dass es von den Wänden gar schaurig widerhallte. Nach zwei Stunden Sorgenmachen waren Sie fix & fertig: Verschwitzt, voller Angst, feucht-kalte Hände und Füsse und Panik vor der mickrigsten Mücke.

Wenn Sie das schon mal erlebt haben, dann freuen Sie sich. Denn Sie können es offenbar. Denn was Sie da praktiziert haben, war effektvolles, vollwirksames Mental-Training, allerdings leider in die falsche Richtung! Sie haben sich 20 Tassen geistigen Kaffee eingeflösst und haben gezittert vor Nervosität.

Super! Wirklich! Denn das können Sie auch umgekehrt!!!


Helicopter-View: Blick aus dem Hubschrauber

Stellen Sie sich im Geiste vor, im Schwimmbad auf einer schönen Liegewiese zu sitzen und einem Springer zuzusehen, der sich gerade auf dem 10-Meter-Turm auf seinen Sprung vorbereitet. Harmlos, nicht?

Und jetzt stellen Sie sich vor, wie Sie selber nur noch mit den Fersen auf dem äussersten Rand des Sprungbrettes stehen und wie Sie zwischen Ihren Füssen hindurch in die Tiefe blicken...

Jetzt sieht die Sache schon etwas anders aus und wird verdammt ernst - vor allem das Gefühl in der Magengegend. Spüren Sie es?

Wir Menschen haben die Fähigkeit, uns selbst aus Distanz betrachten zu können - aus der Sicht eines neutralen Beobachters. Clever gesprochen ist das "die dissoziierte Wahrnehmung" der eigenen Person. Nehmen wir uns von innen her wahr, so wie üblich, dann nennt man das "die assoziierte Wahrnehmung" seiner selbst.

Wichtig dabei ist, dass wir uns bei der dissoziierten Wahrnehmung nicht nur von unserem Blickwinkel entfernen, sondern auch von unseren Gefühlen: Wir verändern das Erleben einer Situation! Das haben Sie beim Sprungturmbeispiel eben gemerkt, nicht?

Das ist der Unterschied zwischen der dissoziierten und der assoziierten Wahrnehmung. (Schon wieder 'was gelernt...) Und das kann man üben:

Wichtig sind die Gefühle, die Sie während der Distanznahme erleben. Spätestens beim blauen Planeten werde ich selbst immer so seelenruhig, dass ich dem Piloten sagen kann, er soll langsam umkehren. Von hier aus gesehen wirken die meisten unserer sogenannten Probleme, Sorgen und Zänkereien eher albern.

Ein weiteres solches Anker-Spielchen:


Moments of Excellence



Manchmal - ich hoffe, möglichst oft - sind Sie in absoluter Höchstform: Alles geht, weit und breit kein Problem, die Welt steht offen! Manchmal - ich hoffe, möglichst selten - ist genau das Umgekehrte der Fall: Nichts geht, Probleme turmhoch, die Welt - ein Jammertal, Sie selbst, ein Wicht!

Diese Grundstimmungen treten nicht zufällig oder schicksalshaft auf, Sie können durch konkrete Auslöser aktiviert werden.

Setzen wir also einen Anker für Ihre optimale Grundstimmungen. Weil wir nicht immer einen Radio für Musik oder eine Kücheneinrichtung für angenehme Gerüche mit uns herumtragen können, eignen sich Ihre individuellen Körperbewegungen am besten als Anker für eine exzellente Verfassung. Und das ist der Gag an der Sache: Solche Bewegungen gehen nicht nur einher mit der exzellenten Verfassung, sie lösen diese effektiv aus: Wer seine Hochform-Bewegungen kennt, kann sich jederzeit in Hochform bringen, indem er sich so bewegt, wie wenn er in Hochform wäre!

Das ist Ihr Anker für Ihre Moments of Excellence. Setzen Sie ihn ein, wenn Sie sich im Flug in Hochstimmung versetzen wollen.

Das geht natürlich nicht gerade schwuppdiewupps. Üben Sie das ein bisschen! Wir versichern Ihnen, es wirkt.

Selbstverständlich lassen sich nicht nur motorische Anker setzen. Seien Sie phantasievoll! Nutzen Sie den ganzen Reichtum Ihrer Erlebnisse - natürlich der Schönen!


Böses Schlusswort



Dass das mit dem Anker wirklich funktioniert, können Sie leicht feststellen, denn Sie dürfen selbstverständlich auch 1000 Anker zur permanenten Vergegenwärtigung allen Übels auf Erden im Allgemeinen und des eigenen Elends im Besonderen entwickeln. Dann werden Ihnen die Schultern und die Mundwinkel inklusive Kopf runterhängen, Sie werden flach atmen und bleich werden. Und dann haben Sie's geschafft: Sie werden sich richtig mies dabei fühlen. Aber das wird Ihnen und Ihrer Umgebung wenig bringen - meinen Sie nicht auch? Denn das Wichtigste ist:

Jeder Tag, an dem ich das Leben geniesse, ist ein Geschenk an mich und die Welt!


Ein schöner Satz. Und weil er so schön ist, kommt er hier gleich noch einmal:

Jeder Tag, an dem ich das Leben geniesse, ist ein Geschenk an mich und die Welt!


Das alles da oben ist übrigens ein bisschen NLP: Neurolinguistische Programmierung. Die Übungen sind übernommen von einem Klassiker in diesem Bereich: Frau und Herr Bessers Buch "Coach Yourself" bietet einen hervorragenden Einstieg ins NLP und vor allem ein paar wirksame praktische Übungen.

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