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ICH MÖCHT' SO GERN EIN SCHWEIZER SEIN... |
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Ein paar Tipps & Tricks für sog. Ausländer, d.h. alle Nicht-Schweizer dieser Erde...Wer an die Schweiz denkt, denkt an Käs' und Kuh, Fränkli und Bänkli, an Lila Pause, Alpwiesen und Berge - und schlimmstenfalls an Emil: An den etwas dümmlichen, langsamen, bauernschlauen Schwiizer, der dank friedlichem Nichtzurweltgehören, dank Bankgeheimnis und Weltkriegslosigkeit zu unerhörtem Reichtum gelangt ist, wie die Jungfrau zum Kind. Als Schweizer kann ich Ihnen sagen: Genau so ist es (s.u.). Und nun zu den echten Vorteilen: LöhneDie Löhne liegen in der Schweiz erfahrungsgemäss ca. 10% über denen in Deutschland und Österreich, deutlich über denen in England und den USA. Aber Sie wachsen auch nicht in den Himmel. Hier kämpfen wir oft gegen ich weiss nicht was für Vorstellungen von exorbitanten Schweizer Spitzenlöhnen. Mit einem Fränkli können Sie in der Schweiz nur ein bisschen mehr einkaufen als in Deutschland mit einer DM. Vergessen Sie also das Währungsgefälle am besten. Wir haben eine Finanzwährung. Der Franken ist nur so hoch, weil eine überhöhte Nachfrage nach harter sicherer Fränkli-Währung besteht. SteuernIn der Schweiz liegt die höchste Steuerbelastung bei etwas über 30 Prozent. Gegenüber Deutschland ist das bereits ein Einkommensgewinn von rund 20 Prozent bei Gehältern über 100'000.- sfr. Zusammen mit dem etwas höheren Lohn macht das schon gegen 30% mehr Einkommen. Das ist der Trick. Bei AusländerInnen mit Permis B (s.u.) wird die voraussichtliche Steuer direkt von Ihrem Gehalt abgezogen und als sogenannte Quellensteuer vom Unternehmen an die Steuerbehörde abgeliefert (Schweizer Verlustängste. So ist das halt...). Was zuviel bezahlt wurde wird zurückerstattet. SozialabgabenHinzu kommen Sozialabzüge für:
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ArbeitnehmerInnen und Arbeitgeber zahlen meistens gleiche Anteile, gute Arbeitgeber übernehmen Teile der Sozialabzüge oder offerieren bessere Sozialleistungen, Frauen und Männer haben leicht unterschiedliche Ansätze bei UVG und KTG, Alter und Hierarchiestufe entscheiden über die Höhe des BVG. Die AHV macht Sie rentenberechtigt ab 62 (w)/65 (m), egal wie lange oder kurz Sie in der Schweiz bleiben. Das BVG ist eine staatlich verordnete 2. Säule, die - und das ist wichtig - beim Wegzug ins Ausland integral mitgenommen werden kann, Arbeitgeber- plus Arbeitnehmer-Anteile. Als AusländerIn mit mittelfristigen Wiederwegzugs-Absichten können Sie das als Lohnbestandteil und Sparheft anschauen. Arbeitsbewilligung, Permis A, Permis B, Permis C usw.Als AusländerIn, der noch nie in der Schweiz gearbeitet hat, erhalten Sie üblicherweise eine B-Arbeitsbewilligung ("Permis B"), das von einem unterzeichneten Arbeitsvertrag abhängig ist. Die Bewilligung wird durch Ihren neuen Arbeitgeber beantragt. Die meisten grösseren Unternehmen haben sogenannte Kontingente, eine begrenzte Anzahl möglicher Bewilligungen pro Jahr, mit denen sie meist möglichst sparsam umgehen. Wenn sie kein Kontingent mehr haben, haben die Unternehmen nachzuweisen, dass in der Schweiz kein entsprechender Mensch zu finden ist und dass man auch heftig gesucht hat. Im Bereich EDV ist dieser Nachweis derzeit relativ leicht zu erbringen. Das alles braucht allerdings nicht Ihre Sorge zu sein, der neue Arbeitgeber kümmert sich darum. Und wenn Sie nicht als einschlägig vorbestraft bekannt sind oder so, dann ist die Sache recht unproblematisch. Wenn Sie mehrere Jahre in der Schweiz sind, erhalten Sie die C-Niederlassung ("Permis C") und können hier bleiben, solange Sie wollen. Dazwischen gibt's den Grenzgängerstatus, der wohl am leichtesten zu haben ist: Sie wohnen z.B. in Lörrach und arbeiten in Basel. Am allerleichtesten ist eine helvetische Heirat, zumindest, was die Arbeitsbewilligung angeht... |
UmzugDie Unternehmen beteiligen sich üblicherweise an den Umzugskosten durch Übernahme der effektiven Kosten oder Auszahlung eines Monatslohnes... Nett, nicht? Und dann noch die wirklichen Vorzüge...Eingangs geschilderte Klischées können Sie natürlich schnellstens wieder vergessen. Die Schweiz gehört zu den leistungsfähigsten Volkswirtschaften dieser Welt. Wir haben hier nicht nur die grösste Bank der Welt, auch den grössten Nahrungsmittelhersteller, den fast grössten Rückversicherer, eine der grössten Versicherungsgesellschaften, die grösste Uhrenherstellerin und tausende von HighTech-Betrieben etc. Wir sind also an vorderster Front dabei, technologisch, know-how-mässig und überhaupt. (Der stolze Schweizer hat gesprochen). Darüber hinaus sind wir SchweizerInnen berühmt für Understatement (s.o.) und unsere Kompromiss- und Kooperationsbereitschaft. Und das wirkt sich in einer manchmal fast furchtbaren Nettigkeit und Freundlichkeit im Umgang miteinander aus. Auch in den Unternehmen ist das gegenüber Deutschland etwa deutlich zu spüren (Als internationale Personalberater dürfen und können wir das behaupten...). Und dann haben wir natürlich noch das Land selbst: Was in der Schweiz eine Grossstadt ist, das ist in Deutschland eine Kleinstadt, was eine Stadt in der Schweiz, ist dort ein Dorf. Das höchste Haus der Schweiz passt in die Eingangshalle des Trumptower in New York. Verkehrs-Infarkt ist (ausser am Gotthard) ein Fremdwort für uns. Von fast überall in der Schweiz sind Sie innert einer Stunde im Segelboot auf einem der grossen Schweizer Seen oder auf der Ski- und Snowboardpiste. Ach ja, die Alpen sind immer in Sichtweite. Innert 20 Minuten sind Sie aus jeder Stadt heraus in ländlichem Gotthelf-Idyll (von diesem kommen die Heidiland-Klischées). Wenn Sie aus dem Fenster gucken, gucken Sie meistens ins Grüne. Ich kann Ihnen sagen: Da fängt die Lebensqualität an... Fast hätt' ich's vergessen: Wir haben keinen Euro (ätsch!), sondern immer noch unsere liebes Schweizer Fränkli... |
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